Regeln

Regeln

Die Regeln bei Holistic Engineering Laboratories Ltd. legen fest, wie wir zusammenarbeiten wollen. Diese Übersicht bietet eine Liste aller Regeln in unserem Unternehmen.

Alle Regeln

Such Dir jemanden, der Dir genau sagt, was zu tun ist. Und dann ist es auch dessen Verantwortung nachzufragen, wo Du mit der Umsetzung stehst. Solange er nicht fragt, brauchst Du nichts zu tun. Und falls es das Falsche war, dann trägst Du keine Verantwortung.

Wenn jemand einen Vorschlag macht, halte Dich nicht mit Kommentaren/Kritik zurück. Aber mach keinen konkreten Gegenvorschlag, sonst steckst Du mit drin.

Im Prozess der Entscheidungsfindung halte Dich bedeckt, so dass Du Dir für hinterher alle Möglichkeiten offen hältst.

Triff keine Entscheidung. Lass entweder andere entscheiden oder hole die ganze Gruppe zusammen, so dass Du nicht für das Ergebnis und seine Konsequenzen verantwortlich gemacht wirst.

Bevor Du eine Aufgabe angehst, diskutiere ausführlich über den zugrundeliegenden Prozess. Mach auf keinen Fall einfach los, sondern stelle sicher, dass Du alle Anforderungen bis ins kleinste Detail geklärt hast. Wenn Du das gut durchhältst, brauchst Du nichts tun und kannst so auch Fehler vermeiden.

Wenn Du dann aber einen ausführlichen und wasserdichten Plan hast, setze diesen konsequent um, egal, ob sich die Rahmenbedingungen ändern. Auf keinen Fall solltest Du iterativ arbeiten oder Experimente und Piloten machen. Diese könnten dazu führen, dass sich Dein Plan als nicht perfekt herausstellt und Du ihn ändern musst. Das wäre wirklich Zeitverschwendung.

Wenn Du ein Problem zu lösen hast, tue nicht das, was Du für sinnvoll hältst, sondern versuche herauszuhören, was Dein Chef (oder eine andere Autorität) als Lösung haben möchte. Dann arbeite daran, auch wenn Du es nicht für sinnvoll hältst.

Vermeide proaktives Informieren über Zwischenstände oder Hindernisse. Wenn es wichtig ist, wird schon danach gefragt. Falls Du doch Hindernissen bei Deiner Arbeit begegnest, kümmere Dich auf keinen Fall selbst um deren Beseitigung. Es ist ausreichend, wenn Du im Ticket schreibst, dass es ein Hindernis gibt und andere Schuld sind, wenn Du nicht liefern kannst.

Wenn Du ein bestimmtes Thema oder Aufgabenfeld zu bearbeiten hast, mach es entweder allein oder noch besser im gesamten Leadership Team. Auf keinen Fall solltest Du eine kleinere Gruppe von aussagefähigen Experten zusammenholen, die das Thema eigenständig bearbeiten können. Du riskierst, dass sich das LT nicht mitgenommen fühlt und das Ergebnis mehr oder weniger boykottieren wird.

Erzähle - zumindest auf Nachfrage - gern über Deine Familie, Hobbies, Urlaube und auch Deine diesbezüglichen Sorgen. Auch positives Feedback darfst Du gern an Deine Kollegen weitergeben. Sprich aber auf keinen Fall an, wenn Dich am Verhalten oder der Arbeitsweise eines Kollegen etwas stört. Schwierige Themen offen anzusprechen oder konstruktives Feedback könnten das harmonische Klima im Team empfindlich stören.

Behandle Deine Themen so als wären sie alle gleich wichtig. Wenn Du priorisierst und diese Priorisierung ernst nimmst, führt das dazu, dass Du bestimmte Themen wegen Deiner beschränkten Zeit und Überlastung garnicht angehen kannst oder delegieren müsstest. Lieber fängst Du alles ein bisschen an und bekommst nichts fertig. Zumindest hättest Du in der Menge der Themen einen guten Grund, warum nichts fertig wird.

Du hast mehrere Rollen. Stelle sicher, dass Dir das dabei hilft, bestimmte Themen im Verborgenen zu treiben und die Anforderungen umzusetzen, die am ehesten Deiner Karriere förderlich sind.

Konzentriere Dich nur darauf Kennzahlen zu erfüllen, unabhängig davon, was mit diesem KPI gemessen und erreicht werden soll, also, was das eigentliche Ziel ist.

Behandle Dein Thema immer als das Wichtigste, ohne mit Deinen Kollegen über das große Ganze zu reden. Selbst wenn Du erkennst, dass ein Kollege Deine Hilfe benötigen würde und das auch zu Gunsten der Firma wäre, bleibe bei Deinem eigenen Thema und stelle sicher, dass Du Dein Ziel erreichst (siehe auch Kennzahlen).

Wenn jemand mit einem Problem zu Dir kommt, beschäftige Dich auf keinen Fall mit dem Inhalt und unterbreite auf keinen Fall Lösungsvorschläge, sondern blocke sofort ab, ggfs. mit Verweis auf Prozesse und Richtlinien. Auf diese Weise gehst Du kein Risiko ein und kannst Dich bei Misserfolgen fein rausnehmen.

Wenn Du für ein Thema eine Lösung erarbeitest, setze dabei immer auf die teuerste und komplexeste Lösung, denn was für Amazon und Google gut genug ist, sollte auch für Deine Firma gerade angemessen sein. Der Grundsatz "Keep it simple" ist nur für Anfänger. Die Komplexität kannst Du dann auch immer als Grund benennen, warum das Problem noch nicht gelöst ist, sondern man sich noch intensiver mit der technischen Seite der Lösung auseinandersetzen muss.

Solltest Du doch eine einfache Lösung bevorzugen, wird diese nur anerkannt, wenn sie exklusiv aus Excel oder Powerpoint besteht.

Wenn Du einen Workflow abbilden möchtest, benutze keinesfalls Standard-Workflows in Jira, sondern weise IT an, einen auf Deinen konkreten und sicher ganz besonderen Fall zugeschnittenen Workflow zu implementieren. Benutze dabei Status-und Resolution-Optionen möglichst inkonsistent und eine Terminologie, die sonst keiner versteht.

Arbeite auch bei einfachsten Tätigkeiten und Standardvorgängen mit möglichst komplexen Templates mit Checkboxen und Subtickets, idealerweise kombiniert mit der Notwendigkeit einer händischen Unterschrift. Achte darauf, dass das Ausfüllen dieses Templates mehr Zeit in Anspruch nimmt, als die Aufgabe an sich.

Tue nichts, aber auch garnichts, ohne einen Kostenträger, um die Transparenz über die Nutzung der Arbeitszeit sicherzustellen.

Wenn ein Sprint oder PI sich dem Ende neigt, stelle sicher, dass Du alle Tickets schließt, auch die, die noch nicht bearbeitet oder beendet sind. Damit stehst Du und Dein Team gut da. Du kannst dann auch für den nächsten Sprint/das nächste PI neue Tickets anlegen. Das ergibt eine wunderschöne Statistik und macht glücklicherweise keine verlässliche Aussage über den tatsächlichen Arbeitsfortschritt.

Mach aus jedem noch so technischen Task eine User Story, unabhängig davon, ob es hier überhaupt einen tatsächliche User gibt, und benutze dabei das Template "As a ... I want to ... so that ...". Falls Dir nichts passendes einfällt, kannst Du immer beginnen mit "As a developer/architect/process owner ..."

Setze Berechtigungen auf Dokumente möglichst so restriktiv, dass der Informationsfluss maximal behindert und Zusammenarbeit nicht möglich ist.

Vermeide, mit einem professionellen Dokumentenmanagement zu arbeiten. Um den Status Deiner Dokumente zu sehen, verwende hilfreiche Dokumentennamen, z.B. Protokoll-new_v3.2_final_revKerstin_revJohn_revfinal_final-24-7-3.

Speichere Deine Dateien immer nur lokal ab. So bist Du unabhängig von Internetausfällen und vermeidest Du Konflikte mit Kollegen, die am gleichen Dokument arbeiten.

Für eine maximale Effizienz bei der Entscheidungsfindung hole Dir nur Ja-Sager in Dein Steering-Committee.

Um Sichtbarkeit und Bedeutung Deines Teams deutlich zu machen, schicke so viele Mitarbeiter wie möglich in ein Entscheidungsmeeting. Dadurch gewinnst Du gleichzeitig im Hinblick auf zeitliche Auslastung Deiner Mitarbeiter: Sie sind immer beschäftigt.

Stell sicher, bei allen Entscheidungen mitzudiskutieren, wo Du keinerlei Expertise vorweisen kannst. Um dennoch kompetent zu erscheinen, bringe Argumente vor aus den Feldern Angst, Bedrohung, Zweifel oder Risiko(minimierung), (sogenannte FUD-Argumente).

Bei der Abschätzung von Arbeitsaufwänden sei maximal dynamisch: Benutze für jede Aufgabe eine andere Referenzskala, behalte aber die Benennung Deiner Maßeinheit gleich.

Bleibe immer positiv und optimistisch, auch wenn Zahlen und Daten ganz klar dagegen sprechen. Dadurch motivierst Du Deine Mitarbeiter bis zum letztmöglichen Moment und kannst auch Deine Stakeholder größtmöglich überraschen.

Zur Unterstützung von Heldentum ist die Idealform von Burn-Up-Graphen der Hockey-Stick. So können Du und Dein Team zeigen, dass Ihr im letzten Moment heldenhaft unendlich viel Arbeit schafft. Das erhöht auch die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr zum Team des Jahres gewählt werdet.

Nutze jede Gelegenheit, Dein Projekt rot darzustellen, um dann durch geschicktes Eingreifen im rechten Moment wieder grün zu werden und so zu zeigen, dass Du und Dein Team das Zeug zu echten Helden habt. Wenn Du hier keine Chance siehst, kannst Du auch gut den umgekehrten Weg gehen und bis zum Schluss Dein Projekt grün darstellen. So schützt Du Dich vor störender Management-Awareness und kannst das Projekt verlassen, kurz bevor es unübersehbar hochrot den Bach runtergeht.

Halte Dich auf jeden Fall an das Motto DIY. Nutze keinesfalls vorhandeneTools oder Standardlösungen. Ein von Dir selbst entwickelte und nur von Dir wartbare Lösung garantiert Dir langfristige Arbeitsplatzsicherheit.

Mache Dich unentbehrlich, indem Du für neue Problemstellungen Deine Erfahrung einbringst und dabei auf Dir bekannte, altbewährte Strategien setzt, unabhängig davon, ob sie für den konkreten Anwendungsfall die beste Lösung darstellen. In jedem Fall stellst Du so sicher, dass Du Dich nicht mit neuen Ansätzen auseinandersetzen musst.

Verhindere den Einsatz von erprobten Lösungen und zwinge stattdessen Deine Mitarbeiter dazu, eine eigene Lösung zu entwickeln. Zum Einen zeigst Du so Innovationskraft und erreichst zum Anderen eine Auslastung Deiner Mitarbeiter über einen längeren Zeitraum.

Fördere Innovation in Deinem Unternehmen, indem Du den Einsatz neuer Tools wegen Sicherheitsbedenken verbietest und so die Kollegen zwingst, eigene Lösungen zu entwickeln.

Stelle nur Mitarbeiter ein, die idealerweise eine Kopie Deiner selbst sind, lediglich ein paar Grade weniger kompetent, so dass sie keine Gefahr für Deine Stelle darstellen und Du davon ausgehen kannst, dass sie Dir nicht widersprechen.

Stelle bevorzugt Mitarbeiter ein, die schon alles wissen und auch diese Einstellung haben. Das spart Dir Aufwände für deren Weiterbildung. Auch Mitarbeitergespräche sind dann völlig überflüssig und Du sparst Dir Zeit.

Stelle hochspezialisierte Mitarbeiter ein, die sich ausschließlich in einem kleinen Teilbereich auskennen und auch nur in diesem arbeiten wollen. So verringerst Du das Risiko interner Wechsel und ersparst Dir Aufwände für deren Nachbesetzung.

Verwende für die Stellenausschreibung möglichst viele vage Buzzwords und fokussiere Dich dabei auf SEO-Optimierung, um einen möglichst großen Bewerberpool zu erzeugen. Die Zahl der Bewerber ist ein wichtiges KPI bei der Bewertung von Führungskräften.

Statt mühsam die tatsächliche Qualifizierung eines Kandidaten herauszufinden, achte nur auf die Anzahl der Berufsjahre. Ein weiteres, automatisch auszuwertendes Indiz sind akademische Titel. Beides vereinfacht auch die Einkategorisierung des Kollegen in die richtige Gehaltsstufe.

Um nicht wegen zu vieler offener Stellen angezählt zu werden, stelle sicher, dass ein einmal eingestellter Mitarbeiter nicht wieder wegen mangelnder Kompetenz oder Performance gekündigt wird. Erst recht nicht während der Probezeit, denn dann wärst ja Du derjenige gewesen, der offensichtlich den falschen MA eingestellt hat. Falls Du Dich doch geirrt haben solltest, befördere den MA weiter und in eine andere Abteilung, so dass etwaige Performance-Probleme der dortigen Führungskraft angelastet werden.

Als Recruiter solltest Du geeigneten Bewerbern keinesfalls sofort Rückmeldung geben und ihnen so die Möglichkeit geben, sich woanders zu bewerben. So stellst Du sicher, dass Bewerbungsprozesse nicht zu schnell abgeschlossen sind und also Deine Stelle auch weiterhin benötigt wird. Darüberhinaus zeigst Du Kostenbewusstsein, da eine offene Stelle das Budget nicht belastet.

Um den Aufwand für Mitarbeiterführung möglichst gering zu halten, vermeide regelmäßige 1:1s bzw. sage sie kurzfristig wegen wichtigerer Termine ab. Sollte die Performance Deines MA zu wünschen übrig lassen, überlasse es anderen, ihm das mitzuteilen. So bleibt Dein Verhältnis zu Deinem MA unbelastet.

Halte Ziele für Deine MA möglichst vage. Dadurch gewinnst Du den Freiraum, sie beliebig zu interpretieren und entsprechend deren Erreichung dynamisch zu bewerten. Dabei ist es wichtig, den MA bezüglich der dahinterliegenden Zwecke im Unklaren zu lassen. So stellst Du sicher, dass MA sich auf das Erreichen der KPI-Werte fokussieren und sich nicht vom tatsächlichen Zweck ablenken zu lassen.

Wenn Du Fehlverhalten bei einzelnen Mitarbeitern feststellst, sprich sie auf keinen Fall darauf an. Wenn es einen gibt, machen es vermutlich auch andere. Also erlasse eine neue Regel, die für alle MA gilt, um zu vermeiden, dass sich dieses Verhalten ausbreitet.

Für die Kommunikation wichtiger Entscheidungen, vermeide es, Mitarbeiter mit entsprechenden Informations-Emails, Blogposts oder ähnlichem zu spammen. Verlasse Dich stattdessen ausschließlich auf die hierarchische Kaskade. Zusätzlich sollten diese Entscheidungen nirgends nachzulesen sein. Wer beim entsprechenden Meeting nicht anwesend war, ist selbst Schuld. Immerhin ist das eine gute Motivation für Mitarbeiter, an Meetings teilzunehmen, unabhängig davon, ob sie im Urlaub, krank oder beim Kunden sind.

Um die Beförderung von Mitarbeitern bei der nächsten Instanz zu begründen, belege die Eignung damit, dass der Mitarbeiter schon mehrere Jahre im Unternehmen ist und auch schon häufiger nach dieser Beförderung gefragt hat. Andere Kriterien sind meist nicht objektiv nachweisbar und führen zu unnötigen Diskussionen.

Wenn Du Kosten sparen möchtest, hilft es, den organisationalen Einkaufsprozess so komplex wie möglich zu gestalten. So werden Mitarbeiter motiviert, wenigstens kleinere Beträge aus eigener Tasche zu bezahlen.

Lerne nur, wenn Du dazu aufgefordert wirst und nur während der Arbeitszeit, um Deine Work-Life-Balance nicht zu gefährden. Wenn Du etwas neues Lernen musst, vermeide es, Dir dieses Wissen auf praktische Weise anzueignen oder Kollegen zu fragen, sondern ausschließlich durch passives Konsumieren von Lerninhalten.

Zum Beweis Deines Kostenbewusstsein buche bei Reisen keinesfalls Flextickets. Das zeigt gleichzeitig, welches Vertrauen Du in Deine eigene Planung hast.

Lasse Dich von Flughäfen immer von einem privaten Taxiunternehmen mit Fahrer abholen, um sicherzustellen, dass Du nicht im Netzwerk öffentlicher Verkehrsanbindungen verloren gehst und zu spät zu Deinem Meeting kommst. Der Fahrdienst ist günstiger als 3 wartende Manager.

Falls Du geltende Regeln änderst, veröffentliche diese an einem anderen Ort ohne die bisherige zu löschen.

Um sicherzugehen, dass es für jeden Mitarbeiter die passende Variante einer Regel gibt, kopiere die Dokumentation an möglichst viele verschiedene Stellen, so dass sich die Dokumente zu unterschiedlichen Varianten unabhängig von einander entwickeln können.

Es gibt keine zweite Chance für einen ersten Eindruck. Deshalb stelle sicher, dass Deine Kolleg:innen von Anfang wissen, woran sie mit Dir sind. Sorge dafür, dass Du nicht durch übertriebene Freundlichkeit, Engagement oder aktives Nachfragen auffällst. Wenn Du etwas nicht verstehst, mach einfach nichts. Es ist schließlich die Verantwortung der erfahrenen Kolleg:innen, Dich mit allen Informationen zu versorgen und auch zu bemerken, dass Du nicht vorankommst.

Ziehe Dich vom ersten Tag an an Deinen Arbeitsplatz zurück, halte Kontakte zu anderen in Grenzen, um niemanden von der Arbeit abzuhalten oder beim Denken zu stören.

Sollte Du einen Arbeitsplatz in einem Raum mit Tür haben, halte diese immer geschlossen. Die schützt Dich vor überraschenden Besuchen oder Hilfegesuchen von Kolleg:innen. Wenn dennoch jemand das Büro betritt, signalisiere durch ununterbrochenes auf den Bildschirm-Starren und Tippen, dass Du nicht ansprechbar bist und nicht gestört werden möchtest. Das ist eine wichtige Maßnahme, um Beschäftigung zu demonstrieren und Dir zusätzliche Arbeit vom Leib zu halten.

Für die ersten Monate bei HELL wird Dir ein Kollege als Buddy zur Seite gestellt, der Dir die Firma zeigen und unsere Regeln erklären soll. Vertrau ihm nicht. Du musst davon ausgehen, dass er Dich als Bedrohung wahrnimmt. Sage Meetings mit ihm unter dem Vorwand ab, dass Du zuviel zu tun hast und keine Zeit für Kindergarten. Dadurch zeigst Du, dass Du bereits gut eingearbeitet und ausgelastet bist.

Du wirst nicht von Anfang an alles verstehen und auch nicht alle Tools korrekt bedienen können. Das macht nichts. Das ist auch bei Deinen Kolleg:innen so. Es hat auch keinen Sinn, es überhaupt zu versuchen, da sich Abkürzungen, Prozesse und Tools ohnehin alle 6-12 Monate ändern. Benutze alles so wie Du denkst ohne zu googeln oder Hilfeseiten zu lesen, schließlich hast Du studiert und nur Verlierer lesen Manuals. Falls jemand Dich auf einen Fehler hinweist, deklariere es als Test und lasse den Kolleg vormachen, wie es richtig geht. Dadurch wirst Du nicht entlarvt und Dein Kollege nimmt Dir die Arbeit ab.

Wenn Du eine Einladung zu einem Meeting bekommst, sage sie weder zu noch ab. Dadurch bleibst Du flexibel und musst Dich nicht rechtfertigen.

Solltest Du an einem Meeting teilnehmen, komme mind. 10 Minuten später. Stelle sicher, dass Deine Ankunft bemerkt wird: In einem in-Person-Meeting, knalle die Tür zu, sorge für möglichst viel Stühlerücken und öffne unter lautem Seufzen Deinen Rechner. Unterbrich den Redefluss des Sprechers dadurch, dass Du Dich für Dein Zuspätkommen entschuldigst und begründe es mit einem wichtigen anderen Meeting, bei dem Du dringend benötigt wurdest. Bei einem online meeting, unmute Dich sofort, die Kamera lässt Du besser aus. Beschwere Dich über die schlechte Verbindung und tippe dann "brb" in den Chat und hole Dir einen Kaffee. Auf diese Weise demonstrierst Du Bedeutung, Selbstbewusstsein und Self-Care.

Während eines Meetings solltest Du fortwährend auf Dein Handy schauen oder irgendetwas tippen. Multitasking gehört zu den wichtigsten Management-Skills. Wenn Du Karriere machen möchtest, musst Du zeigen, dass Du alles gleichzeitig kannst. Mach von Zeit zu Zeit einen Einwurf, unabhängig vom Thema. Du kannst Dir hierfür ein paar Standardforumulierungen zurechtlegen (z.B. "Sorry, Kundeneskalation - wo sind wir gerade?" oder "Das ist mir noch zu vage, um was geht es hierbei konkret?". Dadurch wirkst Du aufmerksam, interessiert und aktiv.

Wenn Du selbst zu einem Meeting einlädst, stelle sicher, dass Du immer mehr Leute einlädst als notwendig. Schließlich musst Du damit rechnen, dass einige absagen. Der Meeting-Titel sollte möglichst nichtssagend sein und die Einladung auch keine Agenda enthalten. Dadurch hältst Du Dir offen, um was es konkret gehen wird, und erzeugst auch keine falschen Erwartungen bzgl. möglicher Ergebnisse.

Vermeide es, in einem Meeting Entscheidungen zu treffen. Stattdessen solltest Du darauf hinweisen, dass noch Informationen oder wesentliche Player fehlen und es deshalb ein weiteres Meeting braucht. Das zeigt Dein Verständnis für die Bedeutung solcher Entscheidungen. Darüberhinaus vermeidest Du es, Dich bei konfliktbehafteten Entscheidungen gegen eine Partei aussprechen zu müssen.

Kein Meeting ohne Powerpoint. Sollte es Dir an Ideen fehlen, bediene Dich aus dem Bestand. Alles, was Du im Intranet oder unseren unterschiedlichen Ablagesystemen findest, eignet sich. Du musst nur einen passenden Titel verwenden, Quellenangaben löschen und durch die Verwendung möglichst vieler Animationen ausreichend vom Inhalt ablenken. Da Du grundsätzlich nicht davon ausgehen kannst, dass Kolleg:innen zuhören, dürfen sich Inhalte auch wiederholen. Es ist ohnehin hilfreich, zu Beginn eines Meetings nochmal alles zu wiederholen, was im letzten Meeting bereits besprochen wurde.

Um Deine Karriereambitionen zu unterstützen solltest Du hemmungslos Inhalte und Ideen von anderen nutzen, sie leicht umformulieren und unter neuem. effekthaschendem Namen als Deine eigenen Innovationen verkaufen. Die Verwendung von markanten Schlüsselwörtern, Abkürzungen, willkürlichen Statistiken und Grafiken hilft Deiner Präsentation zu mehr Management-Awareness.

Wenn jemand mit einem Problem zu Dir kommt, löse das Problem am besten selbst, schaue dabei genervt und vermeide hilfreiche Erläuterungen. Das flößt Deinem Gegenüber Respekt ein, geht schneller und Du machst Dich unersetzlich, nicht nur für diesen einen Kollegen. Dein Ruf als Hero wird Dir vorauseilen.

Prämien im Salesbereich basieren auf Order-Intake und Umsatz. Fokussier Dich darauf auf, die Unterschrift des Kunden zu bekommen. Idealerweise erhältst Du dadurch im ersten Jahr die Prämie für das Order Intake und in den Folgejahren jeweils für den entsprechenden Umsatz - und das unabhängig davon, ob entsprechende Projekte erfolgreich und zur Zufriedenheit des Kunden abgeschlossen werden konnten.

Um von Kollegen nicht bei der Arbeit gestört zu werden, nutze die Statusfunktion in Outlook und Teams. Suggeriere den Kollegen, out-of-office zu sein, so dass niemand auf die Idee kommt, eine Antwort von Dir zu erwarten. Aber Vorsicht: Deine OOO-Reply sollte unbedingt auf eine Konferenz oder einen Workshop verweisen. Umgekehrt kannst Du besonderes Engagement dadurch beweisen, dass Du auch im Urlaub oder aus dem Krankenstand heraus Emails beanwortest. Noch eins drauf kannst Du setzen dadurch, dass Du das Versenden verzögerst und die Emails erst mitten in der Nacht zugestellt werden.

Suche die möglichst komplexeste Lösung, Du bist schließlich Ingenieur